Am 02 und 03.11 fand die letzte große Veranstaltung vom Health Innovation Hub als Hybrid-Event in Berlin statt.
Wieso sich der Besuch gelohnt hat und welche Erkenntnisse man für die Zukunft des Gesundheitswesens mitnehmen kann, wird in diesem Artikel kurz zusammengefasst.
09.00 Uhr Start in den Tag mit der Medical Venture Validation. Hierbei präsentieren Teams ihre neuen und innovativen Ideen, die aus dem praktischen Umfeld entstanden sind. Zu bemerken ist, welche Kreativität, Stärke und Überzeugung diese Menschen mitbringen, mit dem Ziel die Gesundheit und das Gesundheitswesen zu verbessern oder zu modernisieren.
Es wurden Ideen präsentiert, die bereits im Februar in der Anlaufphase waren und die wachsen konnten durch eine optimale Vernetzung in- und außerhalb der Gesundheitswelt. Eine Entwicklung, die man sicher fortsetzen sollte, vor allem da Ideen häufig aus einem bestehenden Problem heraus entstanden sind.
Besonders beeindruckend an diesem Tag, war das Politik Panel zum Thema Pflege. 4 Vertretr: innen hielten eine muntere Diskussion über die Herausforderungen, die man in der Pflege sieht und, wie sich die Zukunft der Pflege gestalten könnte. Angesprochen wurden folgende Themen:
- Es gibt nicht wie bei anderen medizinischen Berufen eine Kammer
- Der zunehmende Fachkräfte Mangel stellt den Sektor vor Probleme
- Die Pflege wird zwar wahrgenommen aber trotzdem nicht berücksichtigt
- In Bezug auf Digitalisierung wird die Pflege mit einem Digitalisierungsjungel konfrontiert
- Es gibt keine einheitlichen Standards im Bezug auf Schnittstellen und Software z.B. erfolgt die Abrechnung mit vielen Krankenkassen über verschiedene Schnittstellen
- Vieles geht noch auf Papier v.a. im ambulanten Bereich
- Es fehlt an Finanzierung
Was von Bedeutung in der Zukunft der Pflege ist:
- Neue Strukturen werden benötigt, die Pflege muss neue Perspektiven und Möglichkeiten bekommen
- Rolle der Pflege hat sich gewandelt, mehr Selbstorganisation v.a. im Universitären Bereich
- Mehr Interprofessionell zusammenarbeiten
Was würde helfen?
- Standardisierung innerhalb de Pflegelandschaft und von Software, Schnittstellen, etc.
- Finanzierungsanreize ähnlich wie das KHZG
- Neue Perspektiven für den Pflegeberuf
Möglichkeiten und Trends
Abschließend kann man noch festhalten welche Möglichkeiten und Trends man wahrscheinlich in den nächsten Jahren auf dem deutschen und europäischen Gesundheitsmarkt beobachten kann:
In Deutschland
- Rahmenbedingungen für das Gesundheitswesen und Digitalisierung müssen aus der Politik kommen
- Ein Fortsetzen des Health Innovation Hubs als beratende Instanz
- Standards für heutige und zukünftige Datenstrukturen
Deutschland und Europaweit
- Es besteht großes Interesse in Europa an den Digitalen Gesundheitsanwendungen (Diga) die in Deutschland erstmalig präsentiert und eingesetzt werden, eine Verbreitung der Digas in Europa wäre realistisch
- Interoperabilität Standards sollen weiter ausgebreitet werden für Deutschland und auch europaweit macht es Sinn einheitliche Standards zu benutzen
- Datenschutz einheitlich für die Bundesländer in Deutschland und auch ein europaweiter, einheitlicher Standard, dabei wird auch ein Augenmerk auf Datensicherheit gelegt und die Unabhängigkeit von den USA und China um Bezug auf große Datensammlungen
- Real Time Datensammlung und Nutzung dieser Daten und K.I Modelle
- Ein Shift von Behandlung zentral zu Patienten zentral
- Innovation vs. Implementierung im digitalen Gesundheitsbereich
Wollen Sie gerne mehr über ein Thema in diesem Artikel erfahren oder sich austauschen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.